In früheren Jahrhunderten wurden Blüten wegen ihres Duftes und ihres Aromas sehr geschätzt. Bereits die Römer verwendeten Malven, Fenchel, Nelken, Rosen und Veilchen für ihre Speisen, Lavendel für Saucen. Doch bereits weit vorher wurden Ringelblumen und Orangenblüten in der asiatischen Küche verwendet. Die Verwendung von Lilien und Chrysanthemen ist ebenfalls seit über 1000 Jahren bekannt.
Mit der Entdeckung fremder Länder wurden unzählige Pflanzen eingeführt, die auch in die Küchen Einzug hielten. Glücklicherweise wurde vieles von den damaligen Versuchen und Rezepten schriftlich festgehalten.
Das Wissen um die Verwendung der Blüten erlebte in der Tudorzeit seinen Anfang und wurde in der Stuartära verfeinert. In dieser Zeit gab es Schatzkammern voller herrlicher Düfte und Aromen. Da damals stets ein Feuer im Ofen brannte, hatte man die besten Voraussetzungen zum Trocknen und Aufbewahren von Kräutern und Blüten.
Aus den Pflanzen und Blüten wurden die verschiedensten Heilmittel hergestellt und sie waren die Grundlage für duftende Puder, Salben, Seifen, Polituren u. Reinigungsmittel. Und natürlich lagen hier auch die Anfänge kulinarischer Genüsse.
Trotzdem unterschieden sich die damaligen Vorratskammern stark von den heutigen. So gab es Glaskrüge mit aromatisierten Essigen und Ölen, Schachteln mit kandierten Blüten, Zuckerpasten mit Schlüsselblumen…Damals war das Konservieren mit Zucker sehr beliebt und auch Salate mit Blüten fanden großen Anklang .Es ist leicht vorstellbar, das solche so zubereiteten Speisen häufig Mittelpunkt festlicher Tafeln waren. Um auch in der kalten Jahreszeit nicht auf Blüten verzichten zu müssen, wurden im Winter viel in Essig eingelegte oder anders konservierte Blüten verwendet.
Anders als heute waren früher Blüten in der Küche Gang und Gebe.Besonders beliebt waren Veilchen, Rosen, Rosmarin, Nelken, Lavendel, Schlüsselblumen. Für letztere gab es extrem viele Rezepte. Diese Blüten duften herrlich nach Honig und tauchten sogar häufig in königlichen Rezepten auf.
Bis Mitte des 19. Jhd. waren fast alle gängigen Blütenrezepte aus den Kochbüchern verschwunden. 1920 erschien das letzte Buch “A garden of herbs“ in dieser Richtung. Es sollte fast 80 Jahre dauern, bis man sich der Blüten wieder besann, alte Rezepte aufgriff und neue entwickelte.
Heute sind Zeitungen und Zeitschriften voll von neuen Ideen und auch die Heilwirkung verschiedener Blüten wird diskutiert.
Für eine optimale Verwendung sollten sie an einem warmen, trockenen Morgen geschnitten werden. Dabei werden keine welken Blüten gepflückt und auch keine Staubigen vom Weg oder mit chem. Mitteln behandelten Blüten.
Alle grünen Teile wie Kelch und Stiel werden entfernt. Bei kleineren Blüten ist das unnötig und kaum möglich. Bei Dolden werden die Stielchen entfernt. Rosen und Nelken haben an der Basis einen weißen bitteren Ansatz, der unbedingt entfernt werden muss.
Oft befinden sich in den Blüten die verschiedensten Insekten. Um diese zu entfernen werden die Blüten in Salzwasser getaucht, hin -und herbewegt, abgeschüttelt und abgetrocknet. Andere Möglichkeiten sind, die Blüten abzuschütteln oder eine Tüte überzustülpen; die Käfer krabbeln dann ins Licht.
Verzichten sollte man u.a. auf Nieswurz, Akelei, Wolfsmilch, Rhododendron, Anemone, Efeu, Glyzine, Goldregen, Tomaten- und Kartoffelblüten, Scharfer Hahnenfuß, Oleander, Maiglöckchen, Seidelbast, Tollkirsche, Steinklee, Bilsenkraut, Eisenhut, Herbstzeitlose, Pfaffenhütchen, Rainfarn, Stechapfel, Christrose!
Und wer wissen möchte, welche Blüten essbar sind und wie man sie verarbeitet, kommt entweder am 7. Juli 18 Uhr zum Kurs „Essbare Blüten-wir zaubern ein leckeres Menü“ oder schaut in eins der Bücher: Essbare Wildpflanzen Ausgabe: 200 Arten bestimmen und verwenden: 200 Arten bestimmen und verwenden. Das Pflanzenbestimmungsbuch der häufigsten Wildpflanzen oder Essbare Blüten: 50 kreative Rezepte für Speisen & Getränke
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