Im 21. Türchen wird es dunkel
Der 21. Dezember ist der Tag der Wintersonnenwende. Es ist der kürzeste Tag und die längste Nacht des Jahres. Ein ganz besonderer Tag, weil heute das Licht wiedergeboren wird. Ein ewiger Kreislauf, der uns wie viele andere Dinge in der Natur Halt und Stabilität verleiht.
Egal was passiert, das Jahresrad dreht sich und ab dem 22. Dezember werden die Tage wieder länger. Auch wenn es kaum spürbar ist, erfüllt es uns mit Hoffnung und Zuversicht. Schon für unsere Vorfahren war dieser Tag ein magischer und besonderer Tag. Er bezeichnet die tiefste Nacht des Jahres – wird deswegen auch MUTTERNACHT, althochdeutsch MODRANECHT, genannt. In dieser Nacht gebiert die Göttin tief in der finsteren Erde in der stillsten aller Stunden das Sonnenkind. Diesen Mythos findet man in allen Kulturen der Welt. Am deutlichsten manifestiert ist es bei uns in Weihnachten und dem Christuskind.
Ohne Corona hätten wir wie jedes Jahr in großer Runde diesen Tag gefeiert. Immerwiederkehrende Rituale, unser Gebildebrot als große Sonne gebacken und von allen heißersehnt, der Apfelpunsch, Geschichten und natürlich unser Sonnenwendfeuer. All das könnt ihr heute nur im eigenen kleinen Kreis gestalten. Was nicht heißt, dass es weniger schön ist. Vielleicht habt ihr noch einen Vorrat an getrocknetem Johanniskraut, Beifuss und Schafgarbe, die ihr im Feuer verräuchern könnt. Und einige Bärlappsporen für den magischen Funkenflug dürft ihr nicht vergessen.
Ein Ritual möchte ich euch für heute mit auf den Weg geben.
Vielleicht gibt es in eurem Leben Dinge, die bereits zu Ende sind, aber zum Loslassen reicht es noch nicht. Sicher fallen euch spontan viele Dinge ein. Überflüssige Ideen und Gedanken, unbeendete nutzlose Projekte, unliebsame Angewohnheiten…diese Nacht eignet sich zum Loslassen perfekt.
Etwas loszulassen, kann oft sehr schwer sein. Man hat dann Angst , noch weniger oder nichts mehr zu haben. Aber gerade das Loslassen schafft Platz für Neues
Macht also eine Liste von allem, was euch noch durch den Kopf geht oder anhängt, obwohl es eigentlich Zeit wäre, es endgültig loszulassen. Schreibt dann jeden dieser Punkte auf einen Zettel und verbrennt jeden der Zettel bewusst mit dem Gedanken „Du darfst gehen“. Beobachtet dabei aufmerksam, wie sich der Zettel verwandelt und sich das Alte in Luft auflöst. Wie ihr euer Ritual gestaltet, liegt ganz bei euch. Schaut, dass es sich für euch gut und richtig anfühlt und freut euch nicht nur über die wiederkehrende Sonne sondern auch über das Losgelassene.
Ich wünsche euch eine lichtbringende Nacht!
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