Trotz Trockenheit und Hitze blühen meine Malven und Stockrosen im Garten unermüdlich. Bis auf den Malvenrost sind sie sehr pflegeleichte und bienenfreundliche Gartenmitbewohner. Schon die Tatsache, dass sie mit wenig Wasser auskommen, sollte sie mehr in unseren Fokus rücken.

Meist wachsen sie als ein- bis mehrjährige oder nur kurzlebige krautige Pflanzen, die sich auch durch Selbstaussaat unanbhängig von uns vermehren. Ihre Heimat liegt in Südeuropa und dem Mittelmeerrraum. Dort wachsen sie  an Wiesenrändern, Böschungen, Ödland und auf Bergen bis zu 1500m.

Typisch für die Wilde Malve sind ihre scheibenförmigen Früchte, die an kleine Käselaibe erinnern. Früher kochte man schleimigen Getreidebrei aus Malvenblättern und Schrot , der als „Papp“ bezeichnet wurde. Daraus entstand der Name  „Käsepappel“, der den meisten von uns geläufig ist

 

Die Wilde Malve ist reich an Schleimstoffen und wird seit der Antike als Heilmittel bei Husten und Halsentzündungen verwendet. Schon Karl der Große ordnete um 800 in seiner Landgüterverordnung „Capitulare de villis et curtis imperialibus“ an, die Wilde Malve in den Gärten seiner kaiserlichen Güter anzubauen. Im Mittelalter galt die Malve als Universalheilmittel. Verordnet wurde sie u.a. bei Magenverstimmungen, Verdauungsproblemen, Fieber und Augengeschwüren.

Auch heute noch dienen sie uns als wertvolle Heilmittel und sind gleichzeitig auch nicht mehr aus unseren Blumenbeeten wegzudenken. Möchte man die Schleimstoffe der Malven nutzen, dürfen sie nicht wie sonst üblicher Tee zubereitet werden. Aus ihnen stellt man einen Kaltauszug her. So bleiben die Schleime erhalten und können ihre heilsame Wirkung u.a. bei Reizhusten voll entfalten.

Wer sich entschließt, mehr Malven in seinen Blumenbeeten zu pflanzen, sollte daran denken, dass sie schnell vom Malvenrost befallen werden. Eine hundertprozentige Lösung dagegen gibt es leider nicht. Luftige Standorte und das Aufsammeln befallener Blätter werden immer wieder empfohlen, bringen meist nicht den gewünschten Erfolg. Am besten pflanzt man andere Stauden oder Sommerblumen davor, damit diese den Rost optisch etwas kaschieren. Und mit Stockrosen, egal in welcher Farbe, holt man sich das Urlaubs-und Küstenfeeling ganz unkompliziert nach Hause.