Die Wegwarte und ihr traumhaftes blau begleiten mich schon seit Kindertagen.Die Geschichte von der Prinzessin, die am Straßenrand ewige Zeit auf ihren Prinzen wartet und dann von einem guten Geist erlöst und zur Wegwarte verwandelt wird, ist mir immer noch präsent. Lange habe ich versucht, diese luftige und durchlässig scheinende Pflanze in meinem Garten anzusiedeln. Immer vergeblich. Doch seit einem Jahr habe ich Glück und eine Wegwarte fühlt sich endlich so wohl und blüht und blüht…

Bis zum Mittag leuchten uns die Wegwartenblüten am Straßenrand an. Danach finden wir nur noch einige kahle Stängel ohne jede Farbe vor und übersehen sie deshalb fast.Sie wachsen dort, wo viele Pflanzen kapitulieren. Nämlich dort, wo es steinig, dreckig und voller Abgase und Streusalze ist. Welche Kraft muss in dieser so zart wirkenden Pflanze wohnen, damit umgehen zu können? Schauen wir genauer hin, entdecken wir ein kräftiges zähes Stängelgerüst, dass sich aus einer kräftigen Wurzel und einer genauso kräftigen Blattrosette entwickelt. Scheinbar trügt der Schein, und die Wegwarte ist robuster als sie aussieht.

Heute kennen wir die Wegwarte hauptsächlich zur Stärkung der Verdauungsorgane, vorrangig in Teeform. Wegen des hohen Inulingehaltes ist die Wegwartenwurzel auch als Nahrungsergänzung für Diabetiker sehr gut geeignet. Und als Kaffeeersatz ist sie vielen von uns ein Begriff. Würde man Chicoree blühen lassen, könnte man die enge Verwandschaft deutlich erkennen.

Unter dem Namen „Chicory“ ist sie eine der Bachblüten und hilft neben anderem wirkliche Anteilnahme zu zeigen. Wer mehr darüber wissen möchte, kann in den Büchern von Mechthild Scheffer sein Wissen erweitern.