Es gibt weltweit ca. 12.000 Arten von Farnen, davon wachsen ungefähr 100 Arten in unseren Breiten. Adlerfarn, Hirschzungenfarn und Wurmfarn kennt ihr alle sicherlich. Habt ihr auch in Erinnerung, dass Farne mit Schachtelhalmen und Bärlapppflanzen vor ca. 360 bis 300 Millionen, also im Karbon, gigantische Wälder bildeten und für unsere Steinkohlevorkommen sorgten?
Und sehen sie nicht einfach wunderschön aus? Besonders, wenn sich die spiralförmigen Triebe im Frühjahr entrollen. Und dabei ist es völlig egal, ob es sich um die heute noch vorkommenden eindrucksvollen Baumfarne, den wuchernden Wurmfarn im Garten oder einen im Blumentopf handelt. Sie dienten übrigens als Vorbild für unsere heutigen Luftschlangen. Der Wurmfarn galt seit jeher als Glücksbringer und Schutzpflanze. Es gibt verschiedene Geschichten, in denen in der Johannisnacht, demjenigen großes Glück beschieden sein sollte, der „blühendes“ Farn finden würde.
Auch für den Garten sind sie sehr nützlich. Wenn im Boden Kali fehlt, hilft eine Mulchschicht aus Beinwell-und Adlerfarnblättern. Eine Jauche aus Farnkrautblättern 1:1 verdünnt könnt ihr gegen Schildläuse ausbringen. Sie soll sich auch gegen Schnecken bewährt haben, was ich leider noch nicht ausprobiert habe. Statt Jauche könnt ihr auch einen Kaltauszug aus Wurmfarn herstellen.Dazu nehmt ihr frische oder getrocknete zerkleinerte Blätter und lasst diese 24 Stunden in Wasser stehen. Unverdünnt bringt ihr diesen Auszug dann schon im Winter in regelmäßigen Abständen auf Stämmen und Ästen gegen Blut-und Schildläuse aus.
Wenn ihr im Herbst euer Obst einlagern wollt, probiert einmal, es auf Farnkrautwedel zu legen. Es soll sich deutlich besser lagern lassen!
Wollt ihr euren Farnen selbst etwas Gutes tun, könnt ihr sie 1-2mal im Monat mit 1:3 verdünnter Vollmilch giesst. Manche Farne wie Tüpfelfarn und Rippenfarn mögen etwas sauren Boden und bedanken sich für Düngung mit Schwarzem Tee mit gutem Wachstum.
Hättet ihr gedacht, was für interessante Dinge zum Farn existieren? Mir kamen beim Schreiben alte Kindheitserinnerungen in den Sinn. Und zwar habe ich mich gern unter der großen Adlerfarnwedeln versteckt. Damals habe ich sie als wirklich riesig empfunden…
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